Es gibt ein Thema, das viele Eltern kennen, aber nur wenige offen ansprechen: Wut. Doch anstatt Wut als etwas rein Negatives zu sehen, zeigt Julia Joanna Kwasniewska einen völlig neuen Ansatz. Für sie ist Wut ein Schlüssel zu tieferem Verständnis – sowohl für sich selbst als auch für die eigene Familie.
Julia Joanna teilt in diesem Podcast nicht nur ihre persönlichen Erfahrungen als Mutter, sondern auch ihre berufliche Expertise. Als Familienmentorin und Gründerin von Holistic Family Tuning bietet sie Programme an, die Eltern dabei helfen, ihre Wut zu verstehen und sie auf gesunde Weise zu kanalisieren. Im Podcast nimmt sie uns mit auf eine Reise durch ihre eigene Geschichte – von ihrer Zeit als Sozialpädagogin bis hin zu ihrer Entscheidung, Familien dabei zu unterstützen, harmonisch und achtsam miteinander umzugehen.
„Wut ist nicht das Problem“, erklärt Julia Joanna direkt zu Beginn des Gesprächs. Sie beschreibt Wut als eine natürliche Reaktion, die uns darauf hinweist, dass eine Grenze überschritten wurde – sei es durch andere oder durch uns selbst. „Wut ist deine beste Freundin“, sagt Julia Joanna im Podcast. Sie möchte Eltern dazu ermutigen, die Wut nicht länger als etwas Negatives zu betrachten, das es zu unterdrücken gilt. Stattdessen sei sie ein wertvoller Hinweis auf ungelöste Themen oder Situationen, in denen wir nicht gut für uns selbst sorgen.
Dieses Verständnis von Wut hat Julia Joanna selbst durchlebt. Als Mutter stieß sie immer wieder an ihre Grenzen und merkte, dass sie trotz ihres umfassenden Wissens über Pädagogik ihre Wut nicht kontrollieren konnte. „Ich habe mein Kind angeschrien, obwohl ich genau wusste, dass das nicht der richtige Weg ist“, gesteht sie offen im Podcast. Genau dieser Widerspruch zwischen Wissen und Verhalten brachte sie dazu, sich intensiver mit dem Thema auseinanderzusetzen und neue Ansätze zu entwickeln.
Was Julia Joannas Arbeit besonders macht, ist der Einbezug des Körpers in den Umgang mit Emotionen. Im Podcast erklärt sie, dass Wut und andere Gefühle nicht nur im Kopf entstehen, sondern im ganzen Körper präsent sind. „Gefühle sind körperliche Erfahrungen“, betont sie. Oft zeigen sich Gefühle wie Wut durch körperliche Symptome: angespannte Schultern, ein flauer Magen oder ein erhöhter Herzschlag.
Deshalb arbeitet Julia Joanna in ihren Programmen auch mit Atemtechniken und Körperübungen, die Eltern dabei helfen sollen, ihre eigenen Emotionen zu regulieren. Im Podcast gibt sie praktische Tipps, wie Eltern diese Techniken im Alltag einsetzen können. Ein Beispiel: Wenn du merkst, dass die Wut aufsteigt, nimm dir einen Moment, um tief in den Bauch zu atmen. Diese einfache Technik hilft, das Nervensystem zu beruhigen und einen klareren Kopf zu bekommen.
Eines der zentralen Themen im Podcast ist die Rolle der Kinder als „Spiegel“ unserer eigenen Emotionen. Julia Joanna beschreibt, wie Kinder oft die ungelösten Themen der Eltern widerspiegeln – insbesondere Wut. Sie erklärt, dass Kinder als „Sollbruchstellen“ fungieren, die uns zeigen, wo wir selbst noch verletzlich oder unreflektiert sind. „Unsere Kinder zeigen uns, wo es bei uns selbst noch Arbeit gibt“, sagt Julia Joanna.
Im Podcast spricht sie auch darüber, dass viele Eltern zunächst mit der Erwartung zu ihr kommen, dass sie das Verhalten ihres Kindes „reparieren“ soll. Doch im Laufe der Zusammenarbeit wird schnell klar: Es sind nicht die Kinder, die „repariert“ werden müssen. Vielmehr geht es darum, dass Eltern lernen, ihre eigenen Emotionen zu erkennen und zu verarbeiten. „Wenn wir selbst lernen, mit unserer Wut umzugehen, verändert sich auch das Verhalten unserer Kinder“, erklärt Julia Joanna.
Ein weiterer Aspekt, den Julia Joanna im Podcast betont, ist die Wichtigkeit, sich selbst zu verzeihen. Wut gehört zum Alltag vieler Eltern, doch oft wird sie mit Schuld und Scham behaftet. Julia Joanna möchte diese negativen Gefühle auflösen und Eltern dazu ermutigen, sich selbst und ihre Fehler liebevoll anzunehmen. „Es geht nicht darum, perfekt zu sein“, sagt sie im Podcast. „Es geht darum, authentisch zu sein und aus unseren Fehlern zu lernen.“
Dieses Verständnis von Wut und Fehlern bietet nicht nur Eltern Erleichterung, sondern auch eine wertvolle Möglichkeit, den Kindern gesunde Verhaltensweisen vorzuleben. „Wenn wir als Eltern authentisch sind, lernen unsere Kinder von uns, wie man respektvoll mit seinen eigenen Gefühlen umgeht“, sagt Julia Joanna.
Julia Joanna sieht in der Wut eine Art Superkraft, die uns helfen kann, besser auf uns selbst zu achten. Sie ermutigt Eltern, ihre Wut nicht länger zu unterdrücken, sondern sie als Signal zu nutzen. „Wut zeigt dir, dass etwas nicht stimmt – sei es im Umgang mit anderen oder im Umgang mit dir selbst“, erklärt sie. Wenn wir lernen, diese Signale zu deuten und entsprechend zu handeln, können wir sowohl uns selbst als auch unsere Familienbeziehungen stärken.
Julia Joannas Botschaft im Podcast ist klar: Wut ist kein Zeichen von Schwäche oder Versagen. Im Gegenteil, sie bietet uns die Möglichkeit, uns selbst besser zu verstehen und unsere Beziehungen zu verbessern. Indem wir lernen, unsere Wut zu akzeptieren und sie auf gesunde Weise auszuleben, können wir nicht nur uns selbst, sondern auch unsere Familien nachhaltig stärken.
Mehr zu Julia Joanna und ihrer Arbeit findest du auf ihrer Website!